Neckar-Tour, 9.Oktober 2015

Neckar-Tour, 9.Oktober 2015

7. Juni 2019 0 Von gerhardjenders
Schloss Ludwigsburg

Kurz nach zwölf: Mittag in Ludwigsburg am Schloss. Jetzt ist die Sonne rausgekommen! Das erste Stück bis Stuttgart war nicht so schön Viel Industrie, viel Verkehr. Erstaunlicher Weise gehören in dieses Biotop auch die „Proll-Angler“ in Tarnfleck-Kleidung. Ein besonders ausgeprägtes Exemplar dieser Spezies hab ich in Untertürkheim gesehen; Kurze Tarnfleck-Hose, Tarnfleck-Jacke und dann noch eine Schirmmütze mit aufgesetzter Schweißer-Brille. Danach wurde es wieder beschaulich, nur einmal ein kleines Gewerbegebiet, sonst Ruhe, Neckar, Wiesen, Bäume im Herbstlaub. Bei der Auffahrt nach Ludwigsburg ereilten mich wieder die Verkehrshektik und der Lärm, aber hier im Schlosspark lässt es sich leben.

Ich hab mich übrigens geirrt: Der Neckar ist schon ab Esslingen schiffbar. Da gibt es schon die ersten Hafenanlagen. Ein Schiff ist mir aber noch nicht begegnet.

Mein nächstes Ziel ist Marbach, dann hab ich etwa die Hälfte meiner heutigen Strecke.

Halb zwei: Marbach hab ich geschwänzt – kann mit Schiller sowieso nichts anfangen. War eine gute Entscheidung, denn jetzt hab ich einen wunderschönen Weg zwischen Weinbergen und Neckar (jetzt sind auch Schiffe unterwegs). Es ist angenehm warm, die Socken müssen aus!

Wie erwartet war ich um sechs in Gundelsheim. Noch ein bisschen im Ort rumkurven, im Elektroladen fragen, dann war ich bei Achtziger. Natürlich ist das Gästezimmer ganz oben auf dem Berg, damit ich morgen einen lockeren Tour-Anfang habe.

ch hab fast alle Besichtigungen ausgelassen, weil ich noch im Hellen ankommen wollte. Aber ich war in Besigheim – natürlich liegt die Altstadt auf einem „Bergsporn“ und weil ich nicht da runter konnte / wollte, wo ich raufgefahren war, bin ich irgendwo weit oben an der Enz gelandet und gefühlt unendlich lange an dem Flüsschen entlang gefahren, bis ich wieder zum Neckar kam. War aber ein schöner Weg! In Lauffen, Hölderlins Geburtsstadt, hab ich nur eine Stippvisite gemacht. An der Kirche eine angenehm unpretenziöse Altstadt mit alten Häusern, in denen echte Menschen wohnen und vor denen echte Kinder spielen, auf der anderen Neckarseite mehr Restaurants in schön restaurierten Fachwerkhäusern.

Wallhornturm (Altstadt Besigheim)

Heilbronn / Neckarsulm war ein nerviger „Ballungsraum“, ich glaube, ich bin froh, dass ich es übersprungen habe, Vielleicht seh ich mir das mal in Ruhe auf einer Extra-Tour an. Dann muss ich aber auch nach Bad Wimpfen, das schien mir im Vorbeifahren sehr interessant.

Heute waren es fast 140 km (138,20) in sieben Stunden und zwölfeinhalb Minuten)