
Längs die Wupper
13. Mai 2025
Die Wupper ist eigentlich DER Bergische Fluss. Sie entspringt bei Marienheide und fließt dann bis Wuppertal durch den Oberbergischen Kreis. Der weitere Weg ist auch noch Bergisch, nur die Mündung in den Rhein ist in Leverkusen. Aber bei all meinen Touren bin ich noch nie die ganze Wupper entlang gefahren.
Doch heute: Wetter gut, kein Termin – los jetzt!
Eine ordentliche Quelle hat die Wupper nicht. Das Wasser kommt irgendwo aus den Wiesen bei Börlinghausen und nachdem es ein Stückchen weit geplätschert ist, wird der größte Teil abgezweigt und durch einen Stollen zur Brucher Talsperre geleitet. Ich hab die deshalb zum Start des selbstgebastelten Wupper-Radwegs erklärt.

Ab da ging es durch Wipperfließ nach Marienheide und dann auf dem Bahndamm über Wipperfürth nach Hückeswagen – vielfach dicht am Wasser entlang.


In Hückeswagen kommt man an das Vorbecken der Wupper-Talsperre, das ist wohlgefüllt und lädt zum Wohlfühlen ein:

Doch ach – das Hauptbecken hat sehr wenig Wasser und macht einen befremdlichen Eindruck!

Bis in die Nähe von Dürhagen oberhalb der Wupper-Talsperre war ich schon einmal gefahren, danach begann für mich das unbekannte Land. Und das wurde gleich „interessant“: ein schmaler unbefestigter Waldweg – gaanz langsam fahren (bergauf und bergab)!

An der Kräwinkler Brücke bekam ich wieder Asphalt unter die Räder, da ging wieder vorwärts. Aber nicht allzu lange: Nachdem ich über die Sperrmauer gefahren war und am linken Wupperufer entlang sausen wollte, gab es bald wieder einen putzigen kleinen Waldweg. Eigentlich wunderschön, durch ein Naturschutzgebiet und direkt am Wasser. Aber wenn im Naturschutzgebiet ein Baum umfällt, dann ist das eben Natur – auch wenn ein großer Teil des Wegs mit weggerissen wird. Muss man eben langsam drumrumfahren und nötigenfalls schieben.
Bald ging es dann am rechten Ufer entlang durch die Radevormwalder „Wupperorte“. Ein glatter Radweg, auf dem es schnell vorwärts geht – aber eben parallel zur Straße. Wuppertal begann in Beyenburg, weiter nach Barmen.
Mein Plan war eigentlich, konsequent am Fluss zu bleiben. Aber ich merkte schnell, dass die Hauptverkehrsstraße, die direkt am Ufer entlang läuft, völlig verstopft ist und auch keinen Radweg hat. Das war mir zu nervig, deshalb hab ich wieder die Nordbahntrasse genommen. Nur Fahrräder, keine Ampeln – aber eben auch kein Fluss. Hin und wieder gibt es einen Ausblick auf das Tal mit seiner Hektik.

Am Ende der Trasse musste ich runter nach Sonnborn, da konnte ich wenigstens noch die Schwebebahn fotografieren:

Nachdem ich den Weg zur Überquerung diverser Autobahnen und Schnellstraßen gefunden hatte, gab es dann doch bis Müngsten den perfekten Radweg: glatt und ruhig durch Wald und am Fluss entlang.


Unter der Müngstener Brücke gibt es eine Schwebefähre, die Menschen und Fahrräder über die Wupper zu einem „ganz guten“ Weg nach Burg bringt. Nur leider lief die heute gerade nicht. Da blieb mir also nur der Wanderweg, der zum Wandern wunderschön ist, aber leider streckenweise sehr steil ist, tiefe Querrinnen und sogar eine Treppe hat. Also wieder: Langsam!


Der weitere Weg von Burg über Leichlingen und Opladen bis zum Rhein war ähnlich wechselhaft wie bisher: Immer wieder glatte Wege, dann holprige schmale Pfade am Ufer. Aber landschaftlich immer wunderschön!




Zwischendurch gab es einen ganz schmalen engen Tunnel unter einer Bahnstrecke hindurch:

Bei Leichlingen und bei Opladen kommen die Leute auch an den Fluss, um zu chillen und die Füße ins Wasser zu halten. Eine schöne entspannte Atmosphäre.

Die Wuppermündung in den Rhein ist unspektakulär. (Aus irgendeinem Grund war das letzte Stück Weg für Fahrräder gesperrt.) Es waren ziemlich genau 120 km bis da hin.

Der Weg zum Bahnhof (für die Rückfahrt) hat sich etwas gezogen, weil die ausgeschilderte Strecke an einem Bauzaun endete. Also wieder zurück und einen anderen Weg. Aber tatsächlich war die S-Bahn pünktlich und tatsächlich hat der Anschluss nach Gummersbach auch geklappt.
Es war ein anstrengender Tag, aber auch eine wunderschöne Tour. Ich würde aber dringend raten, sie nur bei wirklich trockenem Wetter zu machen. Rutschige schmale Wege direkt am Ufer sind keine schöne Sache. Vielleicht setzen sich die Kommunen an der Wupper ja irgendwann mal zusammen und arbeiten einen durchgehend schönen und sicheren Wupper-Radweg aus.