
Fährt die Fähre?
Sonntag, 22. Juni
Die heutige Tour war von den Eigenheiten der Maas-Fähren-Fahrpläne geprägt. Gleich nach den ersten Kilometern sah der Radweg eine Fähre vor – doch die verkehrt fährt erst ab 11 Uhr. So lange wollte ich nicht warten, also bin ich einen kleinen Bogen gefahren und hab eine imposante Brücke über den Fluss genutzt. Das war natürlich eine Klapp-Brücke (für die Fahrradspur) und eine Hebebrücke (für die Auto-Spur). Weil ein paar Segelschiffe raus wollten, musste ich warten.



Doch dann kam ich endlich nach Dordrecht – eine hübsche Stadt!

Danach eine Fähre, die auch fuhr. Aber bitte nicht bar bezahlen, sondern eine App herunterladen und alles online erledigen. Wer das nicht schafft, kann auch mit Karte zahlen, dann kommt aber noch eine Bearbeitungsgebühr drauf (wie hoch die ist, kann ich zu Hause auf meinen Kontoauszügen sehen).

Die Fähre brachte mich zum Naturschutzgebiet Biesbosch, im Informationszentrum konnte ich Mittag machen. Mit kräftigem Rückenwind (der leider immer wieder ein paar Tropfen Regen mitbrachte) kam ich rasant durch den Biesbosch.

Die nächste Fähre „Pontje Steur“ war klein – hier nahm der Fährmann nur Bargeld. Erstaunlich viele kleine Boote kreuzten den Weg.

Das wurde später noch deutlicher: auf dem Maas-Seitenarm Steurgat herrschte richtig dichter Freizeit-Bootsverkehr.

Ein Stück weit ging es dann am Waal entlang (ich glaube, Rhein und Maas fließen hier mit ihren diversen Armen so durcheinander, dass niemand genau sagen, ob das jetzt Rhein- oder Masswasser ist). Das kleine alte Festungsstädtchen Woudrichem wird von einer massiven Kirche dominiert.


Von dort musste ich die nächste Fähre nehmen – das war ein ganz kleines Boot. Hat aber funktioniert.
Weil es langsam auf 17 Uhr zuging, hab ich mich beeilt, damit die nächste Fähre auf der Route nicht schon Feierabend hat. Doch als ich dann endlich dort ankam, teilte ein nettes Schild mit, dass das Schiff sonntags überhaupt nicht fährt.

Das brachte meine Pläne durcheinander, denn ohne die Fähre war der von mir angepeilte Zeltplatz nicht erreichbar. Kurze Panik – dann hab ich mir eben in s’Hertogenbosch ein Zimmer reserviert. Mit dem Knotenpunkt-System konnte ich den Weg gut planen. Nachdem die Übernachtung geklärt war, hatte ich auch wieder mehr Blicke für die herrliche Landschaft übrig und kam erstaunlich schnell an.

Nach der Ankunft im Hotel hatte ich noch Zeit für einen Stadtbesuch und ein „ordentliches“ Abendessen.

