
Zwangspause
Samstag, 14. Juni
Heute ist vieles ganz anders gekommen als ich wollte, ich bin nur gut 30 Kilometer weiter gefahren. Aber der Reihe nach:
Das gestrige Gewitter hatte noch einen Kollegen nachgeschickt. Als ich ins Zelt ging, sah ich wieder massive dunkle Wolken heranstürmen, die ersten Tropfen fielen auch schon.
Keine Zeit verlieren, schnell rein und alles gut verschließen. Dann prasselte es direkt heftig los, der Regen lärmte und begehrte Einlass. Mein Zelt hat tapfer stand gehalten, ich konnte einschlafen und bin trocken erwacht. Am Morgen dauerte es natürlich etwas, bis das Außenzelt getrocknet war, aber dann konnte ich los. Unterwegs waren die Spuren des Unwetters deutlich zu sehen: Schlamm und Steine waren auf die Straße gespült.
In Éterat kam ich wieder an die Küste, es war sehr voll dort, weil alle die berühmten Felsen dort sehen wollen – ich auch.



Natürlich muss man wieder rauf auf die Steilküste, wenn man unten am Strand war. Aber das lohnt sich: bei Bénouville konnte ich die Aigulle de Belval sehen – schon imposant, so eine Felsnadel!


Kurz darauf hat aber wieder einmal meine Dummheit (oder Tollpatschigkeit) zugeschlagen: Ich bin beim langsamen Fahren ganz einfach umgekippt, natürlich in eine Pfütze, so dass ich ordentlich schmutzig war. Aber das Drama: Dabei hab ich es geschafft, das schon angeschlagene Display meines Telefons endgültig und vollständig zu schrotten. Was jetzt? Keine Karten mehr, keine Möglichkeit zu kommunizieren. Meine nächster Ort war Fécamp und wie sich herausstellte, ist das ein größerer Ort, indem es auch Läden für Mobiltelefone mit kompetentem Personal gibt. Tatsächlich konnte ich dort ein günstiges Gerät kaufen, das meine Sim-Karte und meine SD-Karte mit allen Osmand-Karten akzeptiert. Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt bin ich wieder online. Nur die grundlegenden Sachen, aber immerhin.
Weil das alles lange gedauert hat, hab ich mich entschieden, in Fécamp zu bleiben und mir einen ruhigen Abend zu gönnen.





Morgen geht’s weiter!
Mensch, so ein Pech. Und Glück, dass du einen Laden gefunden hast und alles geregelt werden konnte.
Das erinnert mich an meine Radtour am die Werra: am ersten Abend für mir das Handy kurz vor dem Hotel aus der Tasche. Als ich vom erfolglosen Suchen wieder zum Hotel kam, war da schon ein Autofahrer, der es gefunden hatte, mir nach gefahren war, um mir es zu geben.
Wieder eine weise Entscheidung – besonders für uns Mitreisenden. Und Karten sind ja auch nicht ganz unwichtig…
Einen Gewitter- und umfallfreien Sonntag