Hohe Bracht und Kahler Asten

Hohe Bracht und Kahler Asten

6. September 2025 2 Von gerhardjenders

6. September 2025



Das Wetter verspricht ein paar schöne Tage Anfang September. Da muss ich nochmal raus. Ich hab mich entschieden, zum Kahlen Asten zu fahren, diesmal mit Übernachtung in Winterberg . Dadurch konnte ich mir bei der Hinfahrt Zeit lassen – was zur Folge hatte, dass ich noch die Höhe Bracht „mitnehmen“ konnte.
Also los!
Wenn der Himmel tagsüber wolkenfrei werden will, übt er in der Nacht schon. Das bedeutet im September: Morgens ist es kalt. Ich bin also wohlbekleidet losgefahren, doch schon bald konnte ich auf leichte Bekleidung umsteigen. Auf dem Weg nach Olpe sorgte Tau auf Spinnennetzen für einen Altweibersommer-Effekt.


Von Olpe muss man erstmal wieder rauf, dann geht’s rasant runter nach Bilstein. Dort zweigt die Abkürzung nach Altenhundem ab. Die ist zwar kurz, läuft aber recht steil bergauf. Und am höchsten Punkt kann man dann nochmal zwei Kilometer nochmal steil rauf zur Hohen Bracht fahren. Hab ich schon zweimal gemacht, also warum nicht nochmal? Die Aussicht aus knapp 600 Metern Höhe lohnt die Mühe.


Außerdem hab ich gleich eine Mittagsrast gemacht. Dann aber wieder runter. Wie so oft bei den Abfahrt hab ich dabei erst gemerkt, wie steil der Aufstieg gewesen sein muss.
Schnell war ich in Altenhundem, dann ging es die Lenne aufwärts nach Schmallenberg. Dieses Mal hab ich aber etwas ganz verrücktes gamacht: Ich bin den Radweg-Wegweisern gefolgt und nicht durch die Ortsmitte gefahren, sondern eine Umgehung – durch den Kurpark und an der Lenne entlang. Es war wunderbar ruhig (bis auf eine Senioren-Gruppe, die wohl einem Café zugeführt wurde und erstmal plappernd und staunend auf dem Radweg rumstand).
Einen Bilderstock (Abendmahl mit Zipfelfigur) und die ruhige junge Lenne konnte ich fotografieren.


Zum Aufstieg nach Altastenberg hab ich das Sorpetal gewählt. Da bin ich 2008 bei meiner ersten Liegerad-Tour raufgefahren. Es ist eine relativ ruhig Strecke – etwas länger als die anderen Wege, aber dafür (in den ersten beiden Dritteln) nicht sonderlich steil. Am Weg gibt es gemütlich aussehende Auen mit stilvollen Schuppen.


Es gibt einen fleißigen Künstler (oder sind das mehrere?), der interessante Wasserspiele in die Sorpe (bzw. einen aufgestauten Teich) stellt.


(Ich hab nur eine der vielen Arbeiten fotografieren können)
Schon 2008 hatte ich in Rehsiepen das Schild „555 m“ fotografiert – das gibt es noch immer.


Zwar kann man stolz sein, dass man schon so viel Höhe hat, aber bis zum Kahlen Asten sind es noch fast 300 Höhenmeter. Folglich wurde es dann auch für ein paar Kilometer ernsthaft steil (erster Gang!). Aber ich war kurz nach fünf Uhr in Altastenberg, so konnte ich noch rauf zum Turm fahren (mit der Jugendherberge hatte ich vereinbart, dass ich bis 18 Uhr da bin). Das war mal wieder eine kluge Entscheidung, denn erstens stellte ich mit Grauen fest, dass das Restaurant gerade geschossen wurde – kein Sonnenuntergangs-Abendessen dort. Und zweitens waren oben gerade zwei Velomobile angekommen, die hatten „nur noch“ 100 Kilometer zu fahren und so Zeit für einen Schwatz.
Kurz vor Sechs war ich bei der Jugendherberge, alles gut, nette Atmosphäre, schönes Zimmer.
Nach dem Duschen bin ich nochmal rauf auf den Berg. Mein Sonnenuntergangs-Abendessen fiel bescheidener aus, aber ich hatte noch Proviant, die JH hatte ein Bier für mich. Und der Ausblick ist spektakulär.


Als die Sonne gerade unterging, kam gegenüber der Mond durch die Wolken.


Es war ein wunderbarer Tag heute. Das Wetter sonnig – so wie ich es brauche. Und dass ich mal wieder zwei Türme geschafft hab (und das zum ersten Mal mit dem Kahlen Asten) macht mich zufrieden. 113 km und ich weiß nicht wie viele Höhenmeter – alles gut!