Den Kanalradweg bis zum Ende genutzt

Den Kanalradweg bis zum Ende genutzt

7. Juni 2025 1 Von gerhardjenders

Samstag, 7. Juni
Die Nacht ist trocken geblieben – eine guter Start in den Tag. Ich bin zunächst ins Städtchen gefahren. Châlons hat eine eindrucksvolle Klosterkirche aus dem Übergang zwischen Romanik und Gotik. Leider nagt außen der Zahn der Zeit.


Ein paar hundert Meter weiter steht dann die rein gotische Kathedrale. Auch da fehlen am Portal sämtliche Figuren, zumindest die Köpfe. Das werden dann wohl die Bilderstürmer gewesen sein.


Danach ging es wieder an den Kanal, Kilometer fressen.

Eine Brücke aus der Liegerad- Perspektive

Es lief wunderbar, bis auf einmal ein Baum quer über dem Weg lag. Ich hab vergeblich versucht, ihn zur Seite zu ziehen. Bevor ich anfing, das Gepäck abzubauen und das Rad rüben zu heben, kam ein kräftiger Rennradfahrer. Auch zusammen haben wir es nicht geschafft, den Baum zu drehen. Aber der junge Mann war so kräftig, dass er die Spitze so weit anheben konnte, dass ich mein Rad drunter durch schieben konnte. Merci!


An der Schleuse bei Éparnay hab ich dann Mittag gemacht – mit Instant-Couscous (Anfeuerungs-Spende aus Berlin – danke!), Kaffee (beides auf einem winzigen Esbit-Kocher zubereitet) und einem Mandel-Croissant aus der Bäckerei in Châlons.


Auf dem weiteren Weg bis Dormant merkte man schon, dass der Radweg am Kanal langsam aufhört: Stückweise ging es auf der Straße, immer wieder etwas auf und ab. Das ist das, was mich für die letzte Strecke bis Paris erwartet – kein Kanalufer-Weg mehr, über die Straßen und durch die Weinberge. (Es ist wohl Champagner, der aus den Trauben hier gemacht wird.)
Weil der nächste Zeltplatz noch recht weit ist, bin ich in Dormant geblieben – auch wenn die 100 km noch nicht voll sind. Der Schnitt passt schon: In der ersten Woche bin ich 723 km gefahren.
Beim Einkauf im Supermarkt fiel mir ein Fahrrad vor dem Laden auf: Da fährt noch ein Opa nach Paris! Den hab ich auch drinnen getroffen, wir haben (nachher im Café) lange gequatscht.


Außer dem Supermarkt hat Dormant noch eine alte Kirche, die das Ortsbild dominiert, und eine imposante Brücke über die Marne.

Die Marne ist schon ein recht imposanter Fluß geworden.


Trotz aller Vorhersagen ist es heute (bis auf ganz wenige Tropfen) trocken geblieben. Weiter so!