
Plötzlich Flachland
Vor Dieppe gab es natürlich wieder einen Anstieg, wieder mit einem schönen Blick zurück.

Hinter Dieppe wieder rauf, ich war entsprechend langsam – in einer engen Straße hatte ich ein Auto hinter mir. Als der Fahrer endlich überholen konnte, rief er aus dem Fenster. Nicht etwa „Du Arschloch, hättest du nicht mal anhalten können, damit ich vorbei kann!“, sondern „Bonne Courage!“ (etwa: „Nur Mut, du schaffst das!“ So geht das hier.
Mit einer herrlichen Aussicht von Belleville-sur-Mer aus wurde ich für den Aufstieg belohnt.


Mensil-Val, wo der Radweg das nächste Mal zur Küste abstieg, hat eine kleine, ruhige Bucht.

Ganz anders ist Tréport, die Stadt nach dem nächsten Anstieg: Ein Hafen und eine „Esplanade“ mit viel Betrieb auch in der Vorsaison. Die Fassaden der alten Häuser sind kreativ gestaltet und geben ein buntes Bild.



Wieder rauf nach Ault – da ändert sich plötzlich die Landschaft: Eine weite Ebene kommt in Sicht – Marschland.

Vor Cayeux zeigt der Ausblick am Meer: Eine Felsenküste da, wo ich herkomme; flaches Land da, wo es weiter geht.


Ich hab die Picardie erreicht.
In Cayeux sur Mer herrschte schon reger Strandbetrieb. Die Strandkabinen finde ich irgendwie putzig.

Ein „weißer Weg“ führte durch das Naturschutzgebiet am südlichen Rand der Somme-Bucht, dort gibt es viele Robben, die entsprechend vor den Touristen geschützt werden müssen. Eine hab ich gesehen, aber natürlich n war die wieder abgetaucht, als ich die Kamera bereit hatte.

In Saint-Valery-sur-Somme fließt die Somme ins Meer. Es gibt den wohldefinierten kanalisierten Teil des Flusses, bei dem man sagen kann: hier ist die Mündung. Den hab ich überquert.


Ein großer Teil des Flusses scheint aber einfach im Marschland der Bucht zu versickern und irgendwie ins Meer überzugehen.
Kurz hinter der Somme-Überquerung, in Noyelles-sur-Mer, hab ich für heute Schluss gemacht und mein Zelt aufgeschlagen.
Es war wieder ein wunderschöner Tag! Der Wind war nicht mehr ganz Rückenwind, aber ich glaube, das liegt an einem Hoch über England, dass sich südwärts bewegt. Für eine stabile Hochdruck-Wetterlage nehme iich gerne etwas Gegenwind in Kauf.