Wien – 2.8.2017

25. Juni 2019 0 Von gerhardjenders

Ein Tag Wien.
Inzwischen kenne ich den Weg in die Stadt. Als erstes war ich in der Post und hab die beiden „verbrauchten“ Fahrrad-Führer nach Hause geschickt – 1 kg weniger!

Anschließend bin ich zum Stephansdom und hab die Führung durch die Katakomben mitgemacht. Es gibt zunächst die Gruft für die Bischöfe, dann kommen die Habsburger. Von denen sind aber nur die Eingeweide (in Alkohol konserviert) unter dem Stephansdom, die Herzen sind in einer Abtei und die Körper in der Kapuzinergruft. Dann gibt es die Kellergewölbe unter der Stadt, in denen im 18. Jahrhundert Tausende bestattet worden sind. Jetzt sieht man dort Sargreste und vor allem Knochen.

So bleibt als materielle Erinnerung nur die Eintrittskarte

Aus Respekt gegenüber den Toten sind Fotos absolut verboten. Wer eine gute Beschreibung haben möchte, lese Adalbert Stifter „Ein Gang durch die Katakomben“ (z.B. bei gutenberg.spiegel.de ). Der war auch hier.

Je mehr ich von der Stadt sehe, desto mehr bin ich begeistert. Natürlich schöne Gebäude, aber vor allem alles sehr entspannt und friedlich (bis auf die Touristenströme, aber da gehör ich ja auch zu). Selbst die öffentlichen Toiletten in der Innenstadt sind sehenswert mit ihrer gepflegten Holzausstattung.

Ich sitz gerade direkt vor dem Parlament im Schatten, hab mir an einem der vielen öffentlichen Wasserspender die Flasche aufgefüllt und entspanne.

Kurz vor vier am Friedhof Ottakring. Ich hab das Denkmal für die Opfer der Teuerungsrevolte gesucht und nicht gefunden, obwohl ich schweißtreibend einmal um den ganzen Friedhof gefahren bin. Das Erstaunliche aber ist, dass niemand das Denkmal zu kennen scheint – und ich habe viele Leute befragt.

Ich hab das Denkmal dann doch noch gefunden. Ein Mitarbeiter der städtischen Friedhofsverwaltung konnte mir noch ein paar Suchtipps geben, obwohl, wie er sich ausdrückte, Ottakring nicht sein „Heimatfriedhof“ ist.

Jetzt sitze ich im Park von Schloss Schönbrunn und genieße eine erstklassige Kaffeepause mit Linzer Schnitten aus dem Penny-Markt (der lag gerade günstig am Beginn der Schlossallee).

Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die äußeren Bereiche zurück zur Innenstadt (abenteuerlich wegen der immer wieder neuen Wege und der flotten Fahrweise der Einheimischen) kam ich an Hrdlickas Mahnmal gegen Krieg und Faschismus vorbei – sehr eindrucksvoll!

Weiter ging es wie geplant zur Donauinsel, nach einem erfrischenden Bad im Fluss lasse ich hier den Wien-Tag ausklingen.

So, und für alle, die jetzt sagen: „Wie, du warst in Wien und hast nicht …!?“ Ja, ich hab so vieles nicht gesehen und nicht gemacht. Wisst ihr was: Macht eine Liste, macht einen Termin – ich komme mit! Die Stadt gefällt mir nämlich wirklich gut!