Ça grimpe
Montag, 3. Juli
Das war heute eine eigentlich recht erfolgreiche und schöne Etappe, nur wurde es am Abend dann doch hektisch. Aber der Reihe nach:
Auf der Website des Veloire steht für die heutige Etappe „Ça grimpe“ (Es geht steil bergauf), auch das Höhenprofil lässt Anstrengung ahnen.
Zunächst ging der Weg durch viel Bebauung und Industrie, nach 16 km war ich endlich wieder an der Loire.
Dann kam auch bald der erste der versprochenen Anstiege. Ein Blick nach unten zeigte: Wir sind schon am Beginn des Stausees.
Und anstatt wie an der Bigge einen bequemen Rundweg anzulegen, hat man hier die Fitness-Variante gewählt und führt die RadlerInnen durch die Berge. Nach dem Anstieg natürlich wieder die Abfahrt, die geht am Chateau de la Roche vorbei, das malerisch im See liegt. Ich wüsste gern, wie das vor der Anlage des Stausees ausgesehen hat.
An der Brücke über den Stausee beginnt der Aufstieg nach Bully.
Davor hab ich erstmal Mittagsrast gemacht, denn ich musste Kräfte sammeln. Es war wirklich heftig, aber mit Geduld ging es dann. Schon beim Abstieg hatte ich von oben einen Blick über das weite Land, ganz hinten kann man die Kirche von Bully erraten.
Viel weiter unten ist St.-Jean-St.-Maurice (warum braucht der Ort zwei Heilige im Namen?) mit seinem Burgturm über dem See.
In Villerest ist der Staudamm, deswegen heißt der See auch Lac de Villerest.
Damit hatte ich die Berge hinter mir, denn von dort gab es endlich mal wieder einen Leinpfad an der Loire entlang nach Roanne. Ich hab dort zwar nur eingekauft, aber die Stadt macht einen guten Eindruck. Mit Tafeln – aber auch mit Taten – wird für die Nutzung erneuerbarer Energien geworben.
Der „Canal de Roanne á Digoin“ hat mich danach wunderschön ruhig und eben zu meinem vorgesehen Zeltplatz nach Pouilly-sous-Charlieu gebracht. Schöne neue Hinweisschilder, doch ach: Das Tor war verschlossen, beim Anruf kam die Ansage, der Platz sei dieses Jahr zu. Hätte ich besser mal vorher nachgefragt. Es gibt noch einen weiteren Platz, etwa 20 km weiter flussabwärts. Dort angerufen – nur die Ansage, man sei im Moment nicht zu sprechen. Und dann fing es noch ernsthaft an zu regnen! Zum Glück war ein Bushäuschen in der Nähe, von da hab ich über booking.com nach Unterkünften gesucht. Da wurde mir eine Gite d’Etappe angezeigt. Ein Anruf dort – kein Problem, ich kann kommen.
Weil ich natürlich Glück habe, war der Weg dorthin eine gut ausgebaute ehemalige Bahntrasse, da konnte ich rasant bis Baugy sausen. Der Regen hörte auf, und dle Unterkunft hat sich als formidabel erwiesen: Alles perfekt eingerichtet – von der Gemeinschaftsküche bis zu USB-Ladebuchsen in den Schlafräumen – ein sehr netter Wirt und wenn man direkt anruft, ist es 5€ billiger als über boo.com. Die Baugyte (https://www.baugyte.fr) ist unbedingt zu empfehlen!
So wurden es heute doch wieder über 100km, obwohl ich eigentlich wegen der Bergetappe weniger machen wollte. Hat aber geklappt.
Groß art ig – sowohl Deine Leistung als auch die Burgen am Weg … und auch das „gute Ende“! Nach solch einem Tag tut eine Nacht im Bett und im Trockenen bestimmt esonders gut.
Es ist eine Einstellungsfrage: hattest du Pech (wegen der geschlossenen Zeltplätze) ist Glück. Apropos Einstellung: bei der Saaletour und den Ellbogen Steigungen dort habe ich es geschafft mir bei jeder Steigung zu sagen: super, wieder etwas näher an der Stelle, wo das Flachland beginnt.
Du hast meine Hochachtung hoch 2!
Es macht so viel Spaß, dich zu begleiten- weiter einen so positiven Blick und das entscheidende Quentchen Glück, wünschen wir dir!