Flussaufwärts weiter

Flussaufwärts weiter

24. September 2022 1 Von gerhardjenders

Samstag, 24. September
In Dinant hab ich in einem wunderschönen Café frühstücken können.

Eine ganze Kanne Kaffee!


Ich hab mir auch die Kirche angesehen – mit Hochwasser-Markierungen.


Die Stadt ist kreativ mit Saxophonen und Fußabdrücken von Saxophon-Spielern dekoriert.


Und auch sonst nett anzusehen


Leider fing dann doch der angekündigte Regen an. Nicht viel, aber genug, um die Regenklamotten überzuziehen. Aber der Weg war weiter wunderschön. Fast immer direkt am Fluss, mit imposanten Felsen wie dem Bayard-Felsen bei Dinant.


Um zwölf hatte ich keine Lust mehr auf Regen, der hat es eingesehen und mir eine trockene Ankunft in Givet, der ersten Stadt in Frankreich auf meiner Tour, ermöglicht.


Der französische Teil des Maas-Radwegs ist noch besser ausgeschildert als der belgische (und viel besser als der holländische), ich musste nur bei einer Umleitung auf die Karte sehen.
Die Maas macht immer wieder Schleifen. In einer (bei Chooz) liegt ein häßliches Atomkraftwerk. Schilder der EDF (der französische Energiekonzern) beschreiben, wie toll das doch sei und nehmen dankbar die EU-Einstufung der Atomenergie als „grün“ auf.
In der nächsten Schleife liegt Fumay – wieder ein so schönes Städtchen, dass es peinlich ist, einfach weiter zu fahren.


Und dann – in Revin – hat der Radweg die Schleife einfach abgeschnitten. Durch einen Tunnel neben dem Kanal. Unbeleuchtet – gut, dass mein Fahrrad Licht hat.


Das mit den Kanälen hat mit den Staustufen zu tun: Um die Maas schiffbar zu machen, ist der Fluss immer wieder aufgestaut. Das meiste Wasser fließt dort über eine Art Wehr. Die Schiffe können da natürlich nicht drüber, deshalb wird ein Teil über einen Kanal zu einer Schleuse geleitet. Die Schleusen sind hier aber so klein, dass nur noch Ausflugsschiffe fahren können.
Entlang der Strecke liegen immer wieder kleine Orte, keine Villen mehr.
Gegen vier dann dieser Anblick: Das ist jetzt fast Kitsch, muss aber sein: Eisenbahnbrücke bei Anchamps


Danach hatte ich noch ein ganzes Stück (etwa 40 km) zu meinem heutigen Ziel. Die Strecke war erstaunlich einsam, wenige Leute unterwegs. Ist wohl schon wirklich Nachsaison.
So, jetzt bin ich in Charleville-Mézièrs. Hab ich auch vorher noch nie von gehört. Aber die Leute genießen den Abend auf der „Place Ducale“. Ich auch.