Vennbahn und Rur
Dienstag, 20. September
Bei der Vorbereitung hab ich festgestellt, dass ich nach der letzten Tour (im Mai/Juni nach Italien) hier zu Hause insgesamt 1700 km rumgekurvt bin – wo war ich denn überall? Ein paar Mal um die Bigge, ein paar Tagestouren und dann der alltägliche Kleinkram. Da kommt doch einiges zusammen, wenn man konsequent das Rad benutzt.
So, jetzt aber los! Der Plan ist, zunächst die Rur abwärts bis Roermond, dann die Maas aufwärts und über die Mosel zurück. Eigentlich wollte ich schon vor einer Woche los, aber da kam erstmal der dringend benötigte Regen dazwischen. Jetzt sieht es besser aus.
Mit der Bahn nach Aachen, Rothe Erde (heißt so, weil da Eisenerz abgebaut wurde), dann auf den .
Denn wer zur Rur will, muss eigentlich an die Quelle im Hohen Venn bei Baraque Michel. Ich hab mir den obersten Teil gespart und bin in Monschau an die Rur. Bis dahin sind es von Aachen knapp 50 km. Immer leicht bergauf, aber gut zu fahren mit schönen Ausblicken.
Ich bin da schonmal raufgefahren (Oktober 2017), da war mehr Sonne. Aber ich will nicht meckern, Sonne hatten wir dieses Jahr genug.
In Monschau hab ich schnell die Rur gefunden und auch den Rurufer-Radweg.
Der Oberlauf der Rur ist wirklich sehr schön!
Man sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, dass es immer bequem bergab geht. Es gibt immer wieder – besonders am Rursee entlang – plötzlich knackige Steigungen auf dem Weg, die den niedrigsten Gang erfordern. Oder hatte ich mich beim Weg nach Monschau zu sehr verausgabt?
Irgendwo auf dem Weg zum Oberen See fing es doch noch an zu regnen. Solange ich nur die Regenjacke anhatte, hat es weiter geregnet. Doch als ich dann die Regenhose und die Überschuhe angezogen hatte, klarte es schnell auf. Am Damm zwischen Oberem See und dem Hauptsee schien schon wieder die Sonne.
Der Hauptsee hat einen sehr niedrigen Wasserstand, die Bootsstege liegen weit unten.
Ich hab den längeren, aber vermutlich bequemeren Weg am rechten Ufer genommen – die Überraschungs-Steigungen hab ich schon erwähnt.
Der Weg ist über weite Strecken nicht geteert, aber meistens sehr gut zu fahren. Wenn nicht gerade ein Baum im Weg liegt.
Unterhalb des Staudamms steht ein wunderschönes Gebäude. Ein Kloster? Nein, ein Kraftwerk!
Dann wurde es aber höchste Zeit, dass ich den Zeltplatz finde. Um sieben Uhr stand das Zelt auf dem Platz in Heimbach, Essen gab’s beim Griechen ein paar hundert Meter zurück. Jetzt muss ich nur noch gut schlafen.
Dann wünsche ich dir viel Freude und gutes Wetter. Feiere dir nicht den Arsch ab.
Heute Morgen war es richtig kalt (4°C). Aber ich hab einen guten Schlafsack.
Auf dem Campingplatz in Heimbach habe ich 1976 im Zelt für meine mündliche Abi-Prüfung gelernt…habe ich sehr schön in Erinnerung!
Liebe Grüße und weiter gute Fahrt
Ute