Spätsommer 21 – Insel Poel
Vorbemerkung: Dank „photorec“ (ein schönes Linux-Programm) konnte ich die Bilder der defekten Karte (von denen ich in einer früheren Version geschrieben hatte, dass sie verloren seien) retten und einbauen.
Sonntag, 12. September
Es hat ordentlich geweht auf dem Zeltplatz auf dem Darß, aber das Zelt ist stehen geblieben und hat auch den Regenschauern standgehalten. Ich konnte alles trocken einpacken und war kurz nach neun auf dem Weg. Bis Warnemünde waren es nur 25 Kilometer, auch mit Gegenwind und Fototerminen war ich um 12 über die Warne und hatte auch schon Kaffee getrunken.
Es ist sehr voll heute – im Ort und auf den Radwegen.
Weiter ging es Richtung Heiligendamm mit einem Zwischenhalt an der spektakulären Steilküste.
In Heiligendamm steht noch immer das protzige Grand Hotel, wie in allen „Seebädern“ ist viel Betrieb, weil die Leute das doch noch schöne Wetter am Wochenende nutzen.
In Kühlungsborn hab ich eine späte Mittagsrast gemacht und konnte von der Seebrücke ein Segelschiff am Horizont sehen.
Der weitere Weg ging munter aufwärts und abwärts (nur direkt am Strand wäre es eben gewesen, aber dort führt kein Radweg entlang – Benoît Mandelbrot meinte dazu, dass dann der Weg beliebig lang würde – ach, ich schweife ab). Am Wegesrand gab es ein „Hünengrab“ aus der Jungsteinzeit (etwa 5000 Jahre alt),
In Rerik kam ich an dem Zeltplatz vorbei, auf dem Gudrun und ich auf der ersten Ostseeküsten-Radtour (2009) damals gezeltet hatten, danach am Salzhaff, auf dem die Kitesurfer wieder unterwegs waren.
Endlich (es waren zwar nur gut 100 Kilometer, aber der Gegenwind hat ziemlich geschlaucht) kam ich an die Abzweigung zur Insel Poel. Dorthin hatten Gudrun und ich damals auch einen Abstecher gemacht, inzwischen gibt es dort einen sehr schönen Campingplatz in Timmendorf (ja, den Ort gibt es auch dort!). Die Insel gefällt mir immernoch sehr gut, denn sie ist eher unprätentiös. Es gibt noch Äcker, auf denen Kohl und Rüben angebaut werden, nur hier in Timmendorf gibt es eine Feriensiedlung. Auf den Straßen und am Strand hält sich der Betrieb in Grenzen – hoffentlich bleibt die Insel ein „Geheimtipp“.
Ich konnte an der Mole meinen Proviant als Abendessen verzehren und dabei dem Sonnenuntergang zusehen. Und auf dem Rückweg zum Zelt war der Mond im Dunst zu sehen.
Das war heute ein anstrengender, aber auch ein glückbringender Tag. Morgen geht es über Wismar weiter nach Westen, vielleicht schon nach Travemünde.
Als ich von Kühlungsborn aus auf Pöhl war, war (um die Osterzeit) Regen und Wind. Den Radweg habe ich als sehr hügelig in Erinnerung. In Wismar besuchte ich die tolle leere Kirche. Als ich aus ihr rauskam (man sollte eben jene Kirchen besichtigen auf Radtouren) regnete es, bis fast nach Hause. Ich wünsche dir besseres Wetter.
Heute Nacht hat es auch wieder geregnet.