Spätsommer 21 – Darß

Spätsommer 21 – Darß

11. September 2021 1 Von gerhardjenders

Samstag, 11.9.
Wie erwartet, gab es ein Gewitter in der Nacht. Nach den Pfützen zu urteilen, muss es ziemlich gegossen haben. Gut, dass ich ein Zimmer hatte.
Der Einstieg in den Radweg war einfach, aber zwischendurch gab es immer wieder Stellen, wo ich nicht wusste, welchen Weg die Beschilderung mit „geradeaus“ meinte. Die Wege waren aber meist viel angenehmer zu fahren als das Pflaster gestern.
In Klaushagen geriet ich in einen Volkslauf. Solange das Feld noch dicht beisammen war, bin ich hinterher gezockelt, später konnte ich dann überholen. Das Wetter war passend für solche Aktivitäten: trocken, aber keine Sonne, die vom Himmel brennt. Mir hätte etwas Sonne schon gefallen, aber richtig lästig war der durchaus kräftige Wind, der tendenziell mir entgegen blies. Aber das hat auch seinen Vorteil: So bestand jedenfalls nicht die Gefahr, dass mich eine Regenfront den ganzen Tag begleitet. Bis auf ein paar Tropfen bei Stralsund bin ich ohne Regen durch den Tag gekommen, am Nachmittag kam sogar die Sonne raus.
Aber zunächst war es kühl und windig. Hinter Kinnbackenhagen konnte ich einen Blick meerwärts werfen und den Darß am Horizont sehen.


Wie stark der Wind geweht hatte, konnte man am Schaum, der am Ufer lag, erkennen.


Nach rund 50 Kilometern war ich in Barth, dort hab ich mich mit Fritten gestärkt. Zum „Ostseebad Zingst“ war es nicht mehr sehr weit, es ging entlang einer stillgelegten Bahnstrecke über eine Brücke auf den Darß.


Weil die Strecke auf dem Deich lief, sah man bis Prerow wenig von den Orten. Danach hatte ich eher den Eindruck, als wollten die Dörfer die Leute nicht gehen lassen. Jeder Laden und jedes Restaurant war ausgeschildert, aber Hinweise auf den nächsten Ort waren schwer zu finden. Ich hab mich dank Osmand doch durchgefunden nach Ahrenshoop, Wustrow und schließlich Dierhagen, wo ich einen Zeltplatz direkt an der Düne gefunden hab.


Obwohl es erst fünf Uhr war, hab ich die heutige Etappe nach 102 Kilometern beendet und hatte noch Zeit, an den Strand zu gehen. Am Abend gab es einen kurzen, heftigen Regenguss, aber da stand mein Zelt schon.