Wisser-Nister-Wied Tag 1

Wisser-Nister-Wied Tag 1

12. Juni 2021 1 Von gerhardjenders

Nach der Wied-Eskapade hatte ich ja den Vorsatz gefasst, den Weg nochmal mit mehr Muße zu machen. Dazu sind dann aber Zwischenübernachtungen unabdingbar. Eine Reihe trockener Tage steht an, keine Verpflichtungen – also los! Leider hat Rheinland-Pfalz die Zeltplätze noch geschlossen, aber ich hab Unterkünfte an den passenden Orten buchen können. Dadurch sind die Etappen vorgeplant und ich bin nicht ganz so flexibel, wie ich es gern hätte.
Samstag, 12. Juni, um acht Uhr geht es los. Viertel vor Zehn bin ich in nach 26 Kilometern in Wildbergerhütte.

Jetzt geht es rauf über den „Pass“ nach Crottorf. Wenn man einmal oben ist, geht es bis zur Sieg nur noch bergab.

Crottorf
Die Wisser

Für ein schönes Bild musste ich aber von der Straße weg auf einen Nebenweg. Die Straße von Morsbach nach Wissen ist sehr stark befahren, es gibt keinen Radweg. Ich hatte extra den Samstag gewählt, damit keine LKW unterwegs sind. Aber dafür gibt es genügend PKW-Fahrer, die die Straße entlang rasen, als ob es in Morsbach oder in Wissen etwas Besonderes gäbe.
Um halb zwöl mach ich Mittagspause in Wissen an der Sieg. 56 km bis hier, 2h 40′ Fahrtzeit, also ein Schnitt über 20 km/h. Von der Höhe hinter Wildbergerhütte ging es auch nur bergab, dafür gab’s aber Gegenwind. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön, nur eben leider ab Morsbach stark befahren.

Den Nistertal-Radweg hab ich schnell gefunden, er lief anfangs sehr angenehm auf einer kaum befahrenen Straße mit wenig Steigung.

Die Nistet bei Thal und eine Höhle im Felde.


Das konnte natürlich so nicht bleiben, kurz vor eins ging es hinter Helmeroth plötzlich steil bergauf. Zu steil für mich, ich musste tatsächlich schieben. Dafür ist die Aussicht schön.
Der Weg passt nicht mehr neben den Fluss, deshalb müssen wir über die Berge.

Der Weg war danach nicht mehr so steil, aber es ging dann auch durch den Wald über unbefestigte Wege. Liebe ich nicht so sehr, aber dann fahr ich eben langsamer. Am Wilhelmsteg in der Kroppacher Schweiz gabs einen Kaffee und den Rest der Butterbrote.

Die Nister vom Wilhelmsteg aus.

Vorbei am Kloster Mariental (das Klosterbräu hab ich mir verkniffen, es standen noch etliche Höhen an) war ich schon bald in der Nähe von Hachenburg. Für mein Etappenziel Bahnhof Nistertal hätte ich da nicht raufgemusst, aber ich bin dem Weg brav gefolgt – mit durchaus beachtlichen Steigungen – und konnte dann feststellen, dass Hachenburg einen durchaus netten Stadtkern hat.

Danach ging es über Alpenrod (nomen est omen: bringt wieder Steigungen mit sich) runter nach Nistertal. Aber: es war erst vier Uhr, die 100 Kilometer waren auch noch nicht voll. Also noch einen Abstecher nach Bad Marienberg. Da war ich mal mit der ersten „Forscherklasse“ auf Klassenfahrt. Auf dem Weg im Wald ein altes Viadukt, die erste Betonbrücke dieser Art in Deutschland. Es fährt aber kein Zug mehr drüber.

Noch mal ordentlich bergauf, kurz zur Jugendherberge für ein Erinnerungsfoto, dann wieder runter nach Nistertal.

Alte Schule in Nistertal
Noch ein richtiges Trafo-Häuschen

Morgen muss ich wieder rauf zur Wiedquelle, dann geht es die Wied entlang an den Rhein.