Ans Meer – Donnerstag, 15.August 2013

21. Mai 2019 0 Von gerhardjenders

Den Rhein abwärts bis ans Meer Sommer 2013

Es ist halb 11 und ich sitze im Wald zwischen Burscheid und Leichlingen. Bis Burscheid ging es (fast) nur auf alten Bahntrassen. Erst bis Bergisch Born auf der Strecke nach Len­nep (Dank an die Hückeswagener Stadtverwaltung für das Klo!), dann auf der „Balkan­trasse“. Jetzt hab ich den Absprung gefunden und fahre an einem Bächlein entlang durch den Wald. Leider ist der Weg sehr schlecht. Na gut, dann dauert es eben.

Tunnel bei Hücheswagen
m Wald kurz vor Wietsche Mühle

Das Jammern hätte ich mir sparen können: Kurz nach der Rast war ich in Wietsche Mühle, ein nettes altes Fachwerk-Dörfchen, aber auch ein altes Spinnerei-Fabrikgebäude steht dort. Ab da ist die Gegend zwar noch teilweise schön, aber der Autobahn-Lärm stört.

Düsseldorf – Erster Kontakt mit dem Rhein

Halb zwei: Düsseldorf Rheinpromenade! Fünf Stunden Fahrtzeit, fast 100km (genauers weiß man nicht, denn der Tacho will die Anzeige nicht umschalten) Erst mal Picknick (Danke Gudrun!!). Jetzt geht es endlich den Rhein entlang. Bis Duisburg sind es 40 km. Denn mal los!

Kurz nach dem Losfahren hat der Tacho dann doch mal die Strecke angezeigt. Es waren 96 km bis D’dorf. Den Rhein entlang lief es dann sehr schön. In Kaiserswerth bin ich ver­sehentlich durch die Altstadt gefahren – ein sehenswertes Städtchen! Danach kam ich bald in die Vororte von Duisburg und es fing an mit der Desorientierung. Die Beschilderung war nicht idiotensicher, dadurch bin ich mehrfach falsch gefahren. Und das, obwohl ich in Duis­burg geboren bin! Dann fing es auch noch an zu regnen – Duisburg ist nicht mehr meine Lieblingsstadt! Besonders Ruhrort ist geeignet für ungeplante Rundfahrten. Nach der Rheinüberquerung („meine“ Brückenseite war gesperrt wegen der Vorbereitung eines Feuerwerks) war der Weg dann einfacher, die letzten 15 km bis nach Eversael hab ich ei­gentlich gut bewältigt. Nur einmal kam mir auf dem Schotterweg ein Kettwiesel entgegen, ich wollte winken und dazu die Karte in die andere Hand nehmen. Dabei hab ich einen Moment den Lenker losgelassen und infolgedessen Bodenkontakt aufgenommen und wie­der mal erfahren,dass Übermut selten gut tut. Ob ich das jemals lerne? Jetzt sitze ich je­denfalls im Garten des Schützenhauses, habe lecker gegessen und lasse den Tag aus­klingen. Frühstück gibt’s morgen um sieben und „Mutter“ Moni, die Schützenhaus-Wirtin, hat mir schon gesagt, ich könne mir morgen ruhig ein Brötchen als Proviant machen. Lä­den gibt‘ hier nämlich nicht.

Bis hier waren es 158 km (mit Umwegen wegen Desorientirung) und achteinhalb Stunden reine Fahrtzeit. Ich war wie geschätzt um 18 Uhr hier.

Jetzt ist es sonnig mit Wolken, die Schwalben fliegen hoch. Mal sehen, was der Tag mor­gen bringt.