Der Kanal

8. September 2020 1 Von gerhardjenders

Dienstag, 8.9.2020
Gestern hab ich beschlossen, dass ich genug Berge hinter mir hab und deshalb den Mittelland-Kanal entlang fahre. Reinhold (mein Bruder) hat mich mit einem leckeren Frühstück gestärkt und mich dann noch die erste Strecke bis zum Kanal begleitet – danke nochmal!
Um halb zwölf bin ich am Kanal. Der Weg ist fester Splitt ohne dramatische Schlaglöcher – läuft! Eine Straße wäre zwar schneller, aber hier ist es wunderbar ruhig. Mal sehen, was der Tag bringt.

Bis halb drei brachte der Tag viel Abwechslung, denn nicht immer geht es einfach so weiter am Kanal. Bei Abbesbüttel (hier heißt fast jeder Ort …büttel – wer weiß, wieso?) musste ich die Seite wechseln. Rauf war kein Problem, aber auf der anderen Seite der Brücke ging ein sehr steiler schmaler Weg mit Stufen im Zickzack runter – ich hab das Rad fast getragen. Doch ich bin heil runter gekommen. Jetzt sitz ich in der Nähe des Wolfsburger Containerhafens und picknicke.Man beachte das Fähnchen: Rückenwind! Leider aber keine Sonne mehr – außer der im Herzen!
Nach dem Containerhafen war aber dann Schluss mit Kanal, ich musste durch die Stadt. Ging aber erstaunlich gut, breite Radwege in der „Autostadt“. Und wenn man das Fahrrad durch den Hauptbahnhof bugsiert, landet man wieder direkt am Kanal, sogar mit geteertem Weg. Als der dann zu Ende war, hab ich – weil der Kanal dort einen weiten Bogen nach Norden macht – die Landstraße über die Dörfer genommen. Das läuft natürlich viel schneller, aber es ist weniger beschaulich und ich muss immer wieder auf die Karte sehen.
Um sechs bin ich dann in Calvörde angekommen. Da ist ein kleiner Sportboothafen, da kann man auch zelten.

Der Hafenmeister ist sehr freundlich, die Ausstattung ist zwar einfach, aber alles ist in bestem Zustand. Zum Abendessen musste ich in den Ort radeln, aber ohne Gepäck war das eine Leichtigkeit.