Wasserfuhr – Blankenheim 19. August 2010

Wasserfuhr – Blankenheim 19. August 2010

11. Juni 2019 0 Von gerhardjenders

11.40 Uhr: Bonn Marktplatz. Alles lief wunderbar – bis Siegburg. Da hab ich mich mal wieder verfahren. Aber dann kam ich doch noch auf die richtige Straße. Richtig schön ist der Weg durch die Orte nicht, aber kürzer als die Strecke an der Sieg entlang.

Nach einer Stunde war ich in Vilkerath, nach zwei Stunden am Ortsschild von Siegburg. Bis hier war ich 2h 53′ für 61,37 km unterwegs, der Schnitt liegt bei 21,25.Jetzt will ich mal sehn, ob ich eine Karte bekomme und schon mal eine Unterkunft in Blankenheim buchen kann.

Bonn dauert! Jetzt ist es zehn vor zwei und ich bin gerade durch Buschhoven. Eine Landkarte habe ich bei Bouvier bekommen, aber in Bonn bin ich trotzdem falsch gefahren. Zuerst musste ich nochmal zurück zur Bäckerei, weil ich da meine Wegbescreibung mit den Telefonnummern liegen gelassen hatte. Natürlich hatte die nette Verkäuferin alles griffbereit, als ich zur Tür reinkam. Und in der Jugendherberge konnte ich dann auch ein Bett buchen. Jetzt muss ich nur noch ankommen. Die Ville habe ich inzwischen hinter mir, jetzt kann die Eifel kommen! (79,44 km, 4h9′ Fahrzeit, 19,10 Schnitt)

Viertel vor drei: Burg Ringshein bei Flamersheim

Fünf vor drei: hinter Schweinheim – noch 15 km bis Münstereifel. Zehn nach drei: kurz vor Kirchheim ein fantastische Aussicht. im Nordwesten Kühltürme eines Kraftwerks am Horizont, nach Osten das Siebengebirge (?)

Zehn nach vier bin ich in Münstereifel – SeniorenCity. Im Café Topolino gibt es einen Energy-Drink und einen Eisbecher. Auf dem Weg hat mich ein Spaziergänger, den ich nach dem Weg gefragt habe, gewarnt vor den Preisen. Doch das Eis ist billiger als in Gummersbach. Ich bin aber auch nicht im Café Heino.

In Bad Münstereifel

Die letzten 7 km gingen an der Erft entlang, Iversheim war ein schönes Dörfchen mit alten Häusern

Von hier sind es noch 20 km bis Blankenheim, dabei müsste es dann ganz heftig bergauf gehen. Bisher hab ich (außer in Wasserfuhr) den kleinsten Gang noch nicht gebraucht. Aber bevor es losgeht, will ich mir noch die Kirche hier ansehen. Scheint recht früh romanisch zu sein.

Zwanzig vor sechs kurz vor der Erftquelle, das Tal ist richtig romantisch. Einige Kilometer vorher ein kleiner Stausee (zur Hochwasserregulierung).

Fünf vor sechs bin ich an der Erftquelle. Noch 11 Kilometer bis Blankenheim.

So, jetzt ist es acht Uhr und ich sitze in der Pizzeria Laguna. Gegenüber liegt die Burg noch in der Sonne, hier im Tal ist es schon schattig (das Thermometer an der Rathaus-Apotheke spricht von 14 Grad). Im Vergleich zu Münstereifel ist Blankenheim verschlafen, die meisten Kneipen sind zu. Aber vielleicht liegt es auch an der Zeit. Zwischen vier und fünf fuhren dort die Möchtegern-Rocker mit Dreirädern durch die Stadt, wahrscheinlich sind die jetzt auch schon zu Hause. Hier gibt es schöne alte Sträßchen mit Fachwerkhäusern und sogar ein Stadttor wie in Münstereifel. Hauptattraktion scheint aber der Tiergartentunnel zu sein, denn überall gibt es Hinweisschilder dazu. Mal sehen, was es damit auf sich hat.

Jugendherberge Blankenheim

Die Fahrt hier rauf war sehr schön. Es ging lange Zeit die Erft entlang, dadurch war es bis zur Quelle nicht zu steil. Die Straße war recht ruhig, so konnte ich das Tal genießen. Nach der Erftquelle hat mir dann keiner mehr geholfen, da wurde es dann zeitweise richtig steil. Vorher hatte ich aber noch eine Pause, weil der Kettenschutzschlauch mal wieder vom Kettenrad „gefressen“ wurde. Meine schöne Feder, die ich am Sonntag montiert hatte, ist gerissen, so dass ich wieder auf die Bowdenzug-Lösung zurückgreifen musste. Zusätzlich hab ich dann 5 cm vom Schlauch amputiert – hoffentlich hab ich jetzt Ruhe.

Jetzt wird es hier langsam dunkel und ich kann nicht weiter schreiben.

Zurück in der JH bleibt mir noch die Statistik: Ich bin heute fast 130 km gefahren (128,8) und hab dafür siebeneinhalb Stunden Fahrzeit gebraucht. Insgesamt (mit allen Pausen) war ich elf Stunden unterwegs. Der Schnitt liegt bei 17,14 km/h, das ist ähnlich wie vor zwei Jahren nach Winterberg.

Auf dem Rückweg aus dem Ort hab ich noch den Tiergartentunnel gefunden samt zugehöriger Erklärung: Der Tiergarten war im 17. Jahrhundert ein Gelände an der Burg, in dem Wild gehegt wurde, um es bei gegebenem Anlass jagen und braten zu können. Unter dem Tiergarten, der auf einem Berg lag, lief von einer nahe gelegenen Quelle eine Wasserleitung zur Versorgung der Burg. Zwar hatten die Römer so etwas schon, aber vieles von deren Technik ist ja im Mittelalter in Vergessenheit geraten. So ist diese Wasserzufuhr über eine Holzleitung und durch einen Tunnel aus dem 17. Jahrhundert etwas besonders.