Nach Süden!

Nach Süden!

18. Mai 2022 0 Von gerhardjenders

Mittwoch, 18.Mai
Jetzt sind endlich die Termine abgearbeitet, ich kann los. Diesmal in einer Zeit, in der die Tage immer länger werden – das vermindert den Zeitdruck. Man soll sich ja nicht zu kleine Ziele setzen, deshalb sag ich mal „Venedig“. Der Weg geht bekanntlich nach Süden und da bin ich schon mehrfach unterwegs gewesen. Ich mach darum den ersten Teil bis Würzburg mit dem Zug. Das ist immer wieder ein Abenteuer. Die Bahn nach Köln hat noch gut geklappt, aber dann hatte der Schweizer (!) Zug Richtung Interlaken, der mich bis Mainz brachte, tatsächlich Verspätung – und die hat er auch noch vergrößert! Aber ich pflege ja Glück zu haben, und so hatte mein Anschluss nach Aschaffenburg auch Verspätung und stand noch auf dem gegenüber liegenden Gleis. Doch auch diese Verspätung wurde größer und so hatte ich im Aschaffenburg eine dreiviertel Stunde Mittagspause und war statt um halb zwei erst um halb drei in Würzburg.
Dann aber endlich auf’s Rad! Ein wenig durch die Innenstadt wühlen, dann endlich am Main. Dem konnte ich bis Ochsenfurt folgen, dann ging es bergauf. Ochsenfurt ist ein schönes Städtchen, aber bei schönem Wetter voller Fahrräder! Für mich gab es ein Eis zur Stärkung vor dem Anstieg.

Die Brücke nach Ochsenfurt
Ein Stadttor-Turm – Blick von der Eisdiele aus


Es ging zunächst etwas bergauf, aber nach einiger Zeit hatte ich eine Art Hochebene erreicht. Es ging natürlich noch ständig auf und ab, die „Ebene“ ist eher ein Hügelland. In Uffenheim, wo es den ersten Zeltplatz gab, war ich noch nicht müde genug. Es ging also noch 25 km weiter bergauf und bergab. Kurz hinter Uffenheim steht eine merkwürdige Gruppe aus drei Kreuzen am Wegrand.

Bayerische Frömmigkeit? Aber was soll die Jahreszahl 1906 auf dem mittleren Kreuz? Ich hab nachgesehen: 1906 war das Königreich Bayern 100 Jahre alt. Soll das jetzt heißen, das es ein Kreuz ist mit der Monarchie? Ich weiß es nicht.
So ging es weiter bis Burgbernheim. Dann fand ich heraus, was der merkwürdige „Peak“ im Höhendiagramm des Tracks, den ich mit dem „Radroutenplaner Bayern“ erstellt hatte, bedeutet: Es ging sehr steil rauf zur Frankenhöhe (15% !).

Aber danach ging es auch wieder runter zum „Nepermuk“ bei Nordenberg, wo ich einen Platz für mein Zelt, eine Dusche, eine Pizza, ein Bier und nette Leute fand – was will man mehr?

Die Schatten werden lang, aber das Ziel ist in Sicht!