Neckar-Tour, 8. Oktober 2015

Neckar-Tour, 8. Oktober 2015

6. Juni 2019 0 Von gerhardjenders
Aufbruch in Oberndorf: Morgennebel im Neckartal

Elf Uhr: Horb. Ein schönes Städtchen, unten am Neckar der Verkehr, im Ort – steil am Hang – Ruhe und wenig Gelegenheit für Autoverkehr. Die ersten 35 km hab ich hinter mir, größtenteils ruhig, zum Teil etwas schwierige Waldwege. Nach dem Frühnebel (beim Stockbrunnen war ich oberhalb!) strahlt jetzt die Sonne und ich sitze auf der Terrasse eines Cafés.

Halb drei: Nach einer Runde durch Tübingen sitz ich am Neckar-Ufer unter Platanen gegenüber dem Hölderlin-Turm. War eine schöne Fahrt bis hier. Abwechslungsreich, mal ganz abgelegen, mal durch hübsche Orte (Rottenburg – nicht zu verwechseln mit Rottweil oder Rothenburg – hat auch eine schöne Altstadt). Bis hier waren es 75 km, für heute hab ich noch vierzig vor mir.

Jetzt ist es bald sechs und ich sitz etwas genervt in Nürtingen. Die Schaltung machte nämlich ab Tübingen Mucken. Immer wieder sprang die Kette kurz über, ich hab mehrmals angehalten und an der Stellschraube gedreht, aber es half nicht. Schließlich hab ich den Zug neu gespannt, dann ging es, aber die Endanschläge stimmten nicht mehr: Der schnellste Gang ging gar nicht, beim Runterschalten in den langsamsten Gang lief die Kette zwischen Ritzel und Rad – schöne Sauerei! Aber in Nürtingen gibt es eine Werkstatt, die einen guten Eindruck macht. Da kümmert sich jetzt einer um die Schaltung.

Der Eindruck hat nicht getäuscht. Die haben nicht nur die Schaltung völlig neu eingestellt, sondern auch das Hinterrad zentriert und ein defektes Kettenglied ausgetauscht. Jetzt schnurrt es wieder. Wendlingen scheint eher langweilig zu sein (soweit ich das im Dunkeln beurteilen kann); dafür hatte ich während der Reparatur Gelegenheit, mir das schöne Nürtingen anzusehen.

Das einzige alte Haus, das ich in Wendlingen gefunden hab (es war schon ziemlich dunkel)

Der Neckar ist im Laufe des Tages deutlich breiter geworden. Anfangs (etwa bis Horb) war er kaum breiter als die Agger, nur die Staustufen erweckten den Eindruck eines großen Flusses. Inzwischen ist er aber richtig „erwachsen“. Ab Stuttgart wird er dann schiffbar.

Heute bin ich fast 120 km gefahren (119,24, wovon sicher der eine oder andere beim Einstellen der Schaltung reingemogelt wurde) bei sechseinviertel Stunden Fahrtzeit.