Von Thionville nach Trier

Von Thionville nach Trier

28. September 2022 1 Von gerhardjenders

Mittwoch, 28. September
Der letzte Reisetag ist freundlicherweise trocken geblieben. Am Morgen war es noch ordentlich kühl, dicke Wolken verdeckten die Sonne. Nach ein paar Kilometern auf dem Radweg entdeckte ich eine der Quellen: Gegenüber steht das Atomkraftwerk Cattenom und die Wolke aus dem Kühlturm nimmt mir die Sonne. Und es ist nur einer der Reaktoren in Betrieb! Wenn alle vier laufen, scheint in der Umgebung überhaupt keine Sonne mehr. Und das Ganze ist so unsinnig: alle Wärmekraftwerke verpuffen den größeren Teil der Energie, die in den Brennstoffen steckt, als Abwärme an die Umgebung. Damit sie nicht die Flüsse aufheizen, gibt es diese Kühltürme. Dabei haben die AKWs den schlechtesten Wirkungsgrad. Für den Quatsch müssen wir alle mitbezahlen.

Die Wolke des Kühlturms
… und in die andere Richtung sieht alles beschaulich aus


Abgesehen davon verlief die Fahrt in völliger Ruhe – keine Autobahn, keine Baumaschinen, die mein Ohr beleidigten – statt dessen Schwäne.


Bei Contz-les-Bains kam endlich Weinbau in Sicht.


In Sierck-les-Bains ging es kurz vom Flussufer weg und da stand ein netter kleiner Turm.


Bei Wehr (inzwischen war ich in Deutschland) gab es dann auch Steilhang-Lagen.

Auch hier ist die Weinlese durch. Vor vier Jahren war ich eine Woche später unterwegs, da lief die Lese gerade.
Gegenüber sind sie wohl noch dabei – oder bei den Nacharbeiten.


Auf dem anderen Ufer der Mosel ist Luxemburg, hier ein Blick nach Wormeldange mit einem imposanten Keller der Winzergenossenschaft.


Bei Nittel waren dann endlich alle Bedingungen erfüllt: eine ruhige Gegend, eine Bank am Ufer, fast kein Wind – also Mittagspause.


So ging es stressfrei und flott weiter, an der Saarmündung bei Konz hab ich meine letzten Fotos gemacht.

Von links kommt die Saar in die Mosel
Die Gräser im Wasser zeigen, wie die Saar einströmt


Kurz darauf hatte ich die 1000 Kilometer erreicht und dann war ich auch schon bald in Trier. Ab da bin ich mit dem Zug nach Hause, denn die Mosel und den Rhein bin ich schon mehrmals bei schönem Wetter gefahren. Da brauche ich nicht noch ein nasskalte Variante auszuprobieren.

Auch wenn das Wetter nicht immer optimal war:  Das waren neun wunderbare, erlebnisreiche Tage!