Spätsommer 21 – Von Mühlhausen zur Thüringer Pforte

Spätsommer 21 – Von Mühlhausen zur Thüringer Pforte

26. August 2021 1 Von gerhardjenders

Donnerstag, 26. August
Der für die Nacht angekündigte Regen hielt sich in Grenzen, am Morgen schien wieder die Sonne. Aber es war kühl und windig.
Zu Beginn hab ich mir noch einen Besuch der Marienkirche gegönnt. Sie ist auch im Inneren restauriert, es gibt eine Bestuhlung für Konzerte und eine Ausstellung über sakrale Kunst und Kunsthandwerk im 16./17.Jahrhundet. Obwohl ich nicht religiös bin, ist eine entweihte Kirche für mich doch gewöhnungsbedürftig. Aber die Architektur bleibt beeindruckend.


Als ich endlich aus dem Stadtgebiet raus und in der offenen Landschaft war, fiel mir auf, wie wenig befahren der Unstrut-Radweg war. Ziemlich am Anfang hab ich ein Paar aus Köln getroffen, aber sonst waren sehr wenig Touristen unterwegs. So einsame Weiten wie vor Nägelstedt hatte ich oft, das hat sich später – als ich Unterstell-Möglichkeiten suchte – als Nachteil erwiesen.


Der Weg ist oft gut asphaltiert, aber es gibt auch Feldweg-Abschnitte. So einer führt vor Großvargula erst vorbei an zwei Meter hohen Disteln und dann durch eine Apfelbaum-Allee. Das ist wunderschön, aber leider erfordert der Weg viel Konzentration, um den tiefen Schlaglöchern auszuweichen.


Danach ging es dann leider an zu regnen. Nicht dauerhaft, aber immer dann, wenn ich die Regenjacke ausgezogen hatte, ging es wieder los. Und – siehe oben – es fehlten oft die Unterstell-Möglichkeiten. Außerdem bauen die Leute hier ihre Häuser ohne große Dach-Überstände und haben Tore vor den Scheunen, da bleibt man als Radler auch im Ort im Regen stehen.
Aber es gab auch trockene Momente, in denen sich die Unstrut von der schönsten Seite zeigte.


Angesichts des Wetters hab ich heute dann doch auf das Zelt verzichtet und mir in Heldrungen ein Pensionszimmer gemietet. Das liegt an der „Thüringer Pforte“.


(Unter dieser Brücke bin ich durchgefahren. Das Bild ist aber nicht von mir, sondern von Michael Sander aus Erfurt, der es auf der Wikipedia-Seite „Thüringer Pforte“ veröffentlicht hat)


Mal sehen, was der Tag morgen bringt. Mein Ziel ist die Saale, aber die Wetterberichte sehen nicht optimal aus.