2 Liter Kofola in Sap – 4.8.2019

26. Juni 2019 0 Von gerhardjenders

4.August – es ist schon wieder Freitag. Vor einer Woche war ich froh über die ersten Sonnenstunden nach Kälte und Regen, jetzt ist es schon um zehn so heiß, dass mir der Schweiß aufs Display tropft. Lieber mal losfahren – erst wieder in die Stadt, dann weiter die Donau entlang.

Um halb drei hab ich die ersten 73 km hinter mir. Ich hatte einen etwas ruhigeren Weg in die Stadt gefunden (nur zwei Spuren in jede Richtung, keine Busse und LKW) und dann ging es an der Donau entlang.

Am Donau-Stausee entlang

Hatte ich gestern über 30 km ohne Schatten auf dem Deich in Österreich gejammert? Die Slowakei kann das toppen: Bis hier (Ich raste in Sap, einem Nest an der Donau, im Schatten des Kulturhauses gegenüber einem Storchennest und genieße die slowakische „Kofola“) – also bis hier waren von den 73 km geschätzt 60 auf dem Deich in der prallen Sonne. Dank großzügiger Flüssigkeitszufuhr (die Zweiliterflasche Kofola, die ich eben im Dorfladen gekauft hab, ist gleich leer) und eleganter Kopfbedeckung scheint mein Körper das mitzumachen. Laut Radweg-Handbuch soll es gleich schattige Alleen geben.

Das mit dem Schatten stimmte teilweise, doch als ich gegen halb sechs in der slowakisch-ungarischen Doppelstadt Komarno/Komarom ankam, sagte ich mir, dass mein Körper nach fast 130 km bei rund 40°C genug getan hat, und suchte mir eine Unterkunft.

Das Hotel „Panorama“ am Sportplatz war leider voll, aber es gibt ja das bekannte „Gerhard-Glück“: Zum Hotel gehört der Zeltplatz „Auto-Camping“, und da dürfen auch müde Radler ihr Zelt aufschlagen. Und zum Zeltplatz gehört auch freier Eintritt ins Freibad, den ich natürlich ausgenutzt habe.

Ich hatte die Hoffnung, auf irgendeiner Terrasse mit Donau-Blick zu speisen, aber Komarno hat eher den Charme der untergegangenen DDR, wie das meiste, was ich von der Slowakei gesehen habe. Auffallend viele Kreuze oder andere Gedenk-Schilder für verunglückte Verkehrsteilnehmer hab ich hier gesehen.

Alte Industrieanlagen statt Donaublick

Zum Essen gelandet bin ich im Restaurant Agora, das eine gute vegetarische Auswahl und sehr freundliche Bedienung hat. Und (wie überall hier außerhalb der Metropolen) unglaublich günstig – für 7€ gabs einen Teller Tagiatelle und zwei große Bier.