Von Aachen ins Venn

Von Aachen ins Venn

12. Juni 2019 0 Von gerhardjenders

3. Oktober 2018

Wenn man sowieso nur noch wenig arbeitet und dann noch Tage wegen Feiertag und Fahrtenwoche ausfallen und wenn dann noch das Wetter gut wird – dann muss man auf Tour. Der Plan ging mir schon lange durch den Kopf: Es wäre doch nett, auf dem Vennbahn-Radweg nach Luxemburg zu fahren, dann auf die Mosel umzusteigen und zum Schlussrheinabwärts nach Hause. Also los! Regen am 2. Oktober sorgte dafür, dass ich die Etappe Gummersbach-Aachen lieber am 3. Oktober mit der Bahn zurück gelegt hab. (Hab ich da was versäumt? Ich glaube, eher nicht. Wer anderer Meinung ist, mag mir das schreiben, ich fahr dann mit ihm/ihr mit dem Rad nach Aachen.)

Um elf Uhr war ich in Aachen. Bevor ich mich auf den Weg in die Eifel machte, hab ich noch eine Runde durch das Zentrum gedreht und mir den Dom angesehen. Wirklich imposant – aber so frisch renoviert, dass die goldenen Mosaike irgendwie künstlich wirken. (Ich hab auch immer was zu meckern! Wie soll das denn anders gehen? Künstliche Patina geht doch auch nicht.)

Danach ging es wirklich los. Natürlich hatte ich anfangs Schwierigkeiten, den Einstieg in den Vennbahn-Radweg zu finden, doch ab Rothe Erde war alles klar und perfekt beschildert. (Deshalb: bei Anreise mit der Bahn am Bahnhof „Rothe Erde“ aussteigen!) Der Radweg ist einfach wunderbar: Fast durchgehend gut geteert, durch Wälder, aus denen sich immer wieder herrliche Ausblicke öffnen, selbst am heutigen Feiertag nicht zu voll.

Ein erster Ausblick

Es geht natürlich stetig bergauf (bis Monschau), aber weil es eine Bahntrasse ist, wird die Steigung nie zu stark. Ich bin nie unter 15 km/h gekommen. Ab Monschau ist man dann auf der Hochebene des Hohen Venn und fährt streckeweise durch die Moorlandschaft – das ist schon ein Erlebnis. Ich war gegen halb vier in Monschau, bin aber nicht runter in den Ort gefahren, sondern weiter nach Kalterherberg.

Kein Zug mehr in Kalterherberg

Weil es dichter am Radweg liegt, hab ich auf der belgischen Seite in einer Dorfkneipe einen Kaffee getrunken – alles sehr nett familiär. Zum Beenden der Etappe war es noch zu früh, deshalb bin ich noch gut 20 km weiter nach Waimes gefahren.

Hochmoor

Der Internet vermerkte Zeltplatz war nicht im Ort, aber das Gästezimmer, das auf der Karte verzeichnet ist, gibt es wirklich und hat Platz für mich. So verbringe ich die Nacht im Warmen – es ist inzwischen richtig kalt draußen! Was ich bisher vom Vennbahn-Radweg gesehen habe (etwa zwei Drittel) kann ich wirklich nur empfehlen. Die Strecke ist angenehm zu fahren, es gibt sehr viele interessante Informationen am Wegesrand. Wer „Strecke machen“ will, kann das tun, wer gemütlich die Landschaft und den Ausflug überhaupt genießen will, findet immer wieder Plätze zum rasten und picknicken.