Fünfter Tag : Montag, 6. August – Finden Sie Minden!
„Finden Sie Minden“ ist der Titel eines Heimatkunde-Gesellschaftsspiels
Die Nacht hab ich auf dem Zeltplatz des Kanu-Clubs verbracht. Wunderschön gelegen, ruhig und günstig. Frühstück gab es im Café auf dem Marktplatz. Hameln hat auch eine schöne Altstadt, allerdings sind die unteren Stockwerke sehr häufig durch Firmenschilder und Schaufenster verschandelt. Das hat man leider fast überall, besonders brutal war es in Hessisch Oldendorf, wo an einen wunderschön geschnitzten Fachwerk-Balken ein Leuchtschild „Nails“ geklatscht war. Na gut, müssen die Hessisch-Oldendorfer wissen, ob sie sich so was gefallen lassen. Gegen elf war ich in Rinteln – auch ganz nett.
Kurz vor zwei Tankpause in Porta Westfalica. Nicht am Kaiser-Wilhelm-Denkmal, sondern am Strand.
Wie würde Brecht sagen? Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns. Vor uns liegen die Mühen der Ebenen.
Nicht mehr weit war es bis Minden, das auch eine Kuss-Stelle hat. Der Dom ist schon interessant: Nur 100 Jahre liegen zwischen der Westfront und dem gotischen Hauptschiff. Da soll sich nochmal einer über die schnellen Umbrüche heutzutage beklagen!
Minden: Kuss-Stelle vor dem Dom 
Westfront des Doms
Bei der Weiterfahrt musste ich an der Wasserstraßen-Kreuzung vorbei. Hier war die Beschilderung nicht ganz kompatibel mit meinen Sehgewohnheiten, deshalb konnte ich die Gegend gründlich erkunden. Ist schon interessant, so eine Brücke für einen ganzen Kanal mit Umsteigemöglichkeit vom Fluss auf dem Kanal und umgekehrt.
Die weitere Tour über Petershagen war landschaftlich sehr schön, leider musste man auf den kleinen schattigen Wegen alle paar hundert Meter Vorfahrt achten – da kommt man nie richtig in Schwung. Die Hitze wurde im Lauf des Nachmittags doch deutlich spürbar. Deshalb hab ich kurz vor sechs den Zeltplatz von Stolzenau (gar nicht weit vom Steinhuder Meer) genommen. Es war noch genug Zeit zu einem Bad in der Weser, jetzt speise ich am Flussufer.
Den ganzen Tag war es sonnig, jetzt am Abend ziehen im Westen Cirren auf. Mal sehen, was die morgen bringen.