Zurück am Inn

Zurück am Inn

5. Juni 2022 1 Von gerhardjenders

Sonntag, 5. Juni
Weil es am Zeltplatz nichts gab, hab ich stilvoll in Meran an der Promenade gefrühstückt. Hier rauscht die Passer zur Etsch hinunter.

Mein Café. Weil es keine Nuss-Croissants mehr gab, hab die Bedienung mir eine Sonderanfertigung mit Nutella gebaut.
Ein paar Eindrücke aus Meran


Anschließend hab ich mich auf den Weg in Richtung Reschenpass gemacht. Anfangs ließ sich das gut an, doch bald wurde es steiler. Bei Algrund wurde es dann so heftig, dass ich auch im kleinsten Gang kaum voran kam. Und ich war erst bei etwas über 400m Höhe! Der Zeltplatz, den ich mir angesehen hatte, lag bei 900m, der Pass bei 1500m.

Die Etsch bei Algrund sieht schon sehr nach Gebirgsbach aus – aber ich bin ihr nicht bis zur Quelle gefolgt.

Daraufhin lautete mein Beschluss: Das muss ich mir nicht antun! Ich bin umgekehrt nach Meran, um die ursprüngliche Idee wieder aufzunehmen: Mit der Bahn auf den Brenner, dann runter nach Innsbruck und das Inntal abwärts.
Der Zug brachte mich angenehm von Meran auf den Pass.

In der letzten halben Stunde konnte ich die Strecke wiedersehen, die ich vor fast zwei Wochen auf der Hinfahrt gefahren war. Die Burgen und die Berge stehen noch genauso da – das ist beruhigend. Den Aufstieg auf die Passhöhe hat der Zug aber größtenteils im Tunnel gemacht. Da musste ich dann glauben, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Oben am Pass war auf der italienischen Seite ein Supermarkt geöffnet, da hab ich mich in kluger Voraussicht mit Grundnahrungsmitteln für das Abendbrot versorgt. Dann ging es rasant runter nach Innsbruck. Gerade beim letzten (jetzt ersten) Stück in der Nähe der Passhöhe hab ich mich gewundert, wie ich da vor zwei Wochen überhaupt raufgekommen bin. Aber ich muss das wohl geschafft haben.
Die Abfahrt hat mich erstaunlicherweise sehr geschlaucht, ich musste kurz vor Innsbruck nochmal pausieren. Es kostet zwar kaum Kraft, aber es hat gewaltig an meinen Nerven gezehrt.
Bei der Ankunft in der Stadt zog sich der Himmel immer mehr zu, so dass ich meine Pläne für einen Zeltplatz Inn-abwärts verworfen und in der Jugendherberge Innsbruck angerufen hab, ob sie ein Zimmer für mich haben. Hatten sie, zwar zu einem stolzen Preis (50€), aber dafür gibt es morgen Frühstück „All you can eat“. Abendessen gibt es nicht, aber ich hatte ja auf dem Brenner vorgesorgt.
Kaum war ich in meinem Zimmer eingezogen, brach das versprochene Gewitter los. Hat doch alles gepasst.

Blick aus meinem Fenster beim Einzug in mein Zimmer
Minuten später klatschten die ersten Tropfen gegen die Scheibe


Mal sehen, was der Tag morgen bringt. Ich will den Inn abwärts Richtung Passau.