Berleburg – Sommer 2011 -2

17. Mai 2019 0 Von gerhardjenders

Auf den Spuren von Wanderungen in der Kindheit

Tag 2: Zweiter September 2011

Im Ort war ich nicht mehr. Das machen wir, wenn ich mit Gudrun nochmal in das wunderschöne Literatur-Hotel komme. Um kurz nach zehn bin ich in Kuhhüde auf 720 m Höhe. Der Anstieg ging durch ein richtig schönes Tal, doch wie das bei Bächen so üblich ist, wird es zu Quelle hin immer steiler. Die letzten 200 Meter musste ich tatsächlich schieben, für die sieben Kilometer habe ich 45 Minuten gebraucht.

Da oben liegt Kuhhüde
Kuhhüde

Der Wanderparkplatz füllt sich langsam – ich fahr weiter.

Dann hab ich mal wieder eine Abzweigung verpasst und stieß beim Albrechtsplatz auf die B480. Na gut, dann eben dort weiter auf die B236 und über Oberkirchen nach Schmallenberg, Dabei fiel mir wieder der schöne Radweg auf dem Bahndamm ein, den ich bei meiner Winterberg-Tour dummerweise bis Fredeburg gefahren war. Diesmal bin ich ein Dorf zu früh abgebogen und beim Golfplatz gelandet. Also wieder runter nach Gleidorf und dort auf den Bahndamm. Jetzt ist es fast zwölf und ich sitz in Schmallenberg beim Netto-Markt, weil ich noch Wasser brauche.

Grafschaft bei Schmallenberg

Halb zwei: Rast in Altenhundem

Ich wollte Schmallenberg nicht verlassen, ohne Grafschaft gesehen zu haben. Schließlich hätte mein richtiger Weg ja dort vorbei geführt. Na gut, einen Umweg ist es wert, aber keine Reise. Der Weg die Lenne entlang lief glatt, nur einmal bin ich auf einen Radweg auf der linken Straßenseite reingefallen, der schlagartig endete. Altenhundem glänzt mit viel Charme der 70er Betonjahre. Ich muss jetzt hier über den Berg nach Bilstein. Zwei Angestellte auf Mittagspause raten mit gerade, über Benolpe, Welschen-Ennest und Fahlenschiedt zu fahren. Das werd ich machen.

Am Brunnen in Altenhundem

So ganz hab ich mich nicht daran gehalten: Kurz hinter Kruberg fuhren alle rechts ab nach Fahlenscheidt, doch der Wegweiser nach Olpe zeigte geradeaus. Zum Glück hatte ich von dieser Gegend eine gute Karte, da konnte ich sehen, dass der Weg schöner sein musste. Eine Steigung bis zum Rastplatz Grevenstein, ab da nur bergab nach Olpe! Dort war ich um vier, aber ohne gute Landkarte. So hab ich drei Anläufe gebraucht, bis ich den richtigen Weg nach Drolshagen gefunden hatte.

Rastplatz Grevenstein

Viertel nach sechs: zurück in Gummersbach. Köstliches Abendessen bei Klotz. Nach 115 km war die Fahrt die „Aussicht“ rauf richtig hart! Dafür ging es aber vorher von Wegeringhausen bis Niederseßmar nur bergab, bis Bergneustadt richtig steil und schnell. Der Anstieg von Olpe aus war nicht allzu dramatisch, teilweise gibt es einen ehemaligen Bahndamm. Doch am Bahnhof Hützemert ist da ein Betriebsgelände, der Weg wird steil bergauf darum geführt und endet dann in einer Wohnsiedlung. Wären nicht drei Jungs mit Bierkasten-Bollerwagen vorbei gekommen und hätten die nicht den Weg gewusst, ich würde wohl noch immer herumirren. So aber war ich um viertel nach fünf an der Abzweigung in Wegeringhausen, nach fast genau 100 Kilometern (genau: 99,36).

Wohlverdientes fürstliches Mahl

Zu Hause noch die Gesamt-Statistik: am zweiten Tag 119,91 km, 6h 45′ Fahrtzeit, Schnitt 17,74 km/h